31. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für Legario Kurier vom 31ten, des 10ten Monats 1300 von Kaer · Kategorien: Bibliothek, Chronik, Gruppen und Reiche · Tags: ,

Legario Kurier

vom 31ten des zehnten Monats 1300 von Kaer

 

Zusammenfassung der lokalen Nachrichten des zehnten Monats:

 

Wir erinnern uns an den Kurier vom 4ten Monat 1300 von Kaer. Dort wurde von einem Reichetreffen berichtet, welches verschiedene Gruppen nach Osten entsandte um bei den Orks nach dem Rechten zu schauen. Von mehreren, unabhängigen Informanten habe ich erfahren, dass beide Expeditionen wohlbehalten wieder zurückgekehrt sind. Bestimmt haben sie auch schon an die Mächtigen des Landes Bericht erstattet, aber leider ist noch nichts davon zu uns durchgedrungen. Was mögen das für Informationen sein, die man uns vorenthält? Möchte man einer Panik entgegenwirken oder wurde tatsächlich ein Mittel gegen die vorrückenden Untoten gefunden?

 

Neuigkeiten aus Heilstadt

Uns haben im Laufe der letzten Monde nur spärlich Informationen zu den Vorkommnissen in Heilstadt erreicht. Im 8ten Monat war dort eine Gruppe unterwegs um den Katakomben unter dem Feuertempel ihre Geheimnisse zu entreißen. Heilstadt ist im gleichen Monat von mehreren schweren Beben getroffen worden. Einige der von dort geflohenen Menschen erzählten von Geräuschen, welche direkt aus der Erde kamen und seltsamen blauen Flammen welche direkt aus dem Boden heraus brannten. Nachdem dort nicht nur das Beben schwere Schäden hinterlassen hat, wird auch noch von einem wandelnden Feuer in den Katakomben berichtet. Mehrere Mitglieder der Tigergilde erlitten schwere Verbrennungen. Anscheinend scheint der dortige Feuerpriester sein Element nicht unter Kontrolle zu haben. Wir werden einen Schreiber dorthin entsenden um der Sache genauer auf den Grund bzw. in die Katakomben zu gehen. Wahrscheinlich wird es dann dort aufgrund der Erdwärme ein nicht so harter Winter werden.

 

Neuigkeiten aus Glutfelde

Unsere Reporterin Halina hatte es geschafft sich auf das Fest vom Graf von Glutfelde zu schmuggeln. Dort hat sie sich als Hilfsbedienung getarnt. Erst am späten Sonntagvormittag erreichte sie uns mit ihrem Bericht. Aber lesen sie selber

 

Ja, also das war so… Am Vorabend war ich in einer Schenke. Dort trafen schon mehrere Gäste ein, die auch dorthin wollten. Es waren Gelehrte von einer Akademie in Koelln. Vorsichtig versuchte ich mehr über ihre Absichten zu erfahren, ohne selbst zu viel von mir Preis zu geben. Auch sie hatten Geschichten über den Grafen gehört. Es gab viele Spekulationen in unterschiedliche Richtungen. Die kann ich aber nicht so einfach wiedergeben, da es auch nur Verleumdungen sein könnten. Da sie auch zum Grafen von Glutfelde wollten, würde ich mir morgen früh noch eine andere Verkleidung und eine andere Frisur machen lassen müssen.

Leider weiß ich nicht mehr, was es alles so zu trinken gab und ich wollte auch nicht hinter den beiden anderen zurückstecken. Aber die Treppe hat ganz schön geschwankt als ich sie zu meinem Zimmer erklommen habe. Das hässliche Lachen der restlichen Gäste der Taverne habe ich überhört. Aber ab da hören meine Erinnerungen leider auf. Ich weiß erst wieder, dass ich auf der Straße Richtung Legario Stadt war und ich andere Kleidung anhatte und auch anders frisiert war. Irgendwie sah ich so aus, als wäre ich völlig durch den Wald geirrt und gar nicht dort angekommen, wo denn das Fest hätte stadtfinden sollen. Sollten die Gelehrten mit ihrem Irrgrass doch recht gehabt haben und es hat mich die ganze Zeit im Kreis herumgeführt, so dass ich gar nicht dort angekommen bin?

Auch habe ich komische, hässliche Gestalten mit Kisten durch den Wald laufen sehen. So etwas habe ich vorher noch nicht gesehen. Seltsam ist das alles, echt seltsam. Das nächste Mal werde ich einen Assistenten mitnehmen. Hinter das Geheimnis werde ich auf jeden Fall noch kommen,

so wahr ich Halina Halka heiße.

 

Als Ersatz aber hier noch eine Geschichte, welche von einem Barden in der Taverne hörte. Natürlich kann ich sie nicht mit genau seinen Worten wiedergeben, aber ich möchte sie nicht den Lesern vom Legario Kurier vorenthalten.

 

Es war einmal vor langer, langer Zeit auf einer fernen Insel. Auf der einen Seite lebte eine wunderschöne Königin mit ihrem Hofstaat. Es wurden rauschende Feste gefeiert, aber eines Nachts verschwand eine von Ihren Damen. Eine große Suchaktion startete, aber sie wurde nicht gefunden. Tiefe Trauer brach aus.

Auf der anderen Seite der Insel lebte ein älterer König mit seinem Hofstaat. Gerne besuchte er alle Feste und Schenken in der Nähe, aber selten lud er zu sich nach Hause ein. In einer fand er eine verletzte und traurige Frau, welche die seine werden sollte. Er kümmerte sich um sie, denn er war ohne Familie und sie brachte Freude in seine einsamen Stunden. Schützend stellte er sich vor sie und verbarg ihr entstelltes Gesicht hinter einer Maske.

So verging einige Zeit, bis eine der Hofdamen der Königin sich ein Herz fasste und tapfere Recken fand, die sich des Falls annahmen. Diese forschten überall auf der Insel herum und kamen so auch an den Hof des älteren Königs.

Dieser gab ein Fest. So etwas hatte es schon sehr lange nicht mehr gegeben und deshalb waren viele Gäste gekommen. Leider konnte seine Herzdame erst verspätet zu dem Fest erscheinen. Sie war vergiftet worden und konnte nur mit vereinter Hilfe von Gästen aus drei verschiedenen Völkern gerettet werden. Still saß sie an diesem Abend neben ihrem Gemahl. Viele spannende Geschichten wurden erzählt. Lieder wurden vorgetragen und es war ein rundum schönes Fest.

Zu schön für einige, denn am nächsten Morgen gab es unter den Gästen einige Ausfälle. Die fremden Recken kamen bei der Suche langsam Stück für Stück voran. Es waren viele, kleine Teile welche sie zusammensetzen mussten. Aber sie waren eine Gruppe, die zusammenarbeitete und sich gegenseitig sehr gut unterstützen konnte. Als sie des Rätsels Lösung wussten, brachten sie schließlich die Frau des älteren Königs über geheime Pfade zur Königin. Nur gemeinsam konnten alle den Zauber brechen welcher auf ihr lag und sie erkannte sich selbst wieder. Alle Schmerzen und Gebrechen waren von ihr genommen. Fröhlich begrüßten sie alle und es wurde ausgetauscht was in der Zwischenzeit geschehen war.

Gemeinsam gingen sie zum König und stellten ihm seine Frau vor. Er war erst doch sehr verwundert, wer sie wirklich war, aber auch froh, dass sie wieder sie selbst und glücklich war.

So lebten nun alle glücklich und zufrieden, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

 

Mögen alle guten Nachrichten vor uns, alle schlechten Nachrichten hinter uns liegen und wir uns alle nächstes Frühjahr wiedersehen.

 

Eure

Halina Halka

und alle Schreiber

vom

Legario Kurier

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