26. April 2016 · Kommentare deaktiviert für Markttag in Legario 1300 KR · Kategorien: Bibliothek, Chronik

An einem sonnigen Morgen, im 4. Monat im Jahre 1300 KR, reiste ich, nach den schwierigen Debatten vom Reichetreffen, mit der Gruppe der Botschafter weiter, zu einem erholsamen Tag, in die nahe gelegene Ortschaft Reichenfels.

Dort angekommen, haben wir zuerst die Taverne besucht um uns von der langen Reise zu erholen. Es gab vielerlei leckere Gebräue zu kosten. Man bemerkte sofort, dass der Ort erst vor kurzem von den Clans befreit worden war.

Es herrschte ein geschäftiges Treiben rund um die Taverne. Anscheinend ist Reichenfels ein guter Ort für lohnende Geschäfte. Sie verkaufen viele Sachen, wie z.B. edle Steine, die auch für Magier interessant sein könnten oder auch Korn, für die Saat und Holz, für den Bau von neuen Häusern. Das klang recht sinnig, da der Ort zu wachsen scheint. Die Tavernenwirtin berichtete mir, dass fast täglich neue Siedler sich in diesem Ort niederlassen. Diese benötigen ja Stein und Holz für den Bau ihrer Häuser. Den Stein bekommen Sie von frisch geschlagen von den auch zugezogenen Zwergen, die Ihre eigene Mine betreiben und anscheinend auch immer wieder wertvolle Steine zu finden scheinen.

Ich habe mir die Waren, der Händler, zeigen lassen und bin auch schnell fündig geworden. Dort gibt es anscheinend viele interessante Dinge.

Danach war es schon spät genug um sich ein stärkendes Mahl zu gönnen. Man konnte aus den verschiedensten Speisen wählen. Ich habe mich dann für das Gericht vom Chefkoch entschieden.

Anschließend besuchte ich den Friedhof des Ortes. Ihn gab es anscheinend schon etwas länger. Die meisten Gräber waren von 1247 KR zu stammen. Auf vielen Grabsteinen war das Zeichen einer Gottheit zu finden. An jedem der Gräber habe ich ein kurzes Gebet gesprochen und bin weitergewandert.

Auf meinem Spaziergang habe ich dann die Höhle, der Zwerge, gefunden. Der Eingang war nicht bewacht. Die Zwerge fürchten sich wohl nicht vor anderen Personen, die am Schürfen ihren Spaß haben.

Da ich keinen Ärger mit den Zwergen des Mittelreichs haben möchte, bin ich auch nicht in deren Höhle eingedrungen, sondern einfach den Weg Ama‘s weitergegangen. Einige Zeit später habe ich einen Gebetsplatz gefunden und ihn auch gleich für ein Mittagsgebet benutzt. Meine verehrte Ama begleitet mich zwar stets auf all meinen Wegen und schenkt mir auch stets Gehör. Aber an so einem Gebetsplatz fühle ich mich Ihr einfach noch ein ganzes Stück näher.

Nach dem Gebet habe ich die Gegend noch etwas weiter erkundet und habe viele Warnungen, vor gefährlichen, bunten Vögeln, gesehen. Die Beschreibung hörte sich fast an, wie die eines Regenbogenvogels, von dem ich schon die eine oder andere Geschichte gehört habe. Achtsam begab ich mich wieder zurück zur Taverne. Dort angekommen habe ich mich bei den Händlern nach neuer Ware erkundigt und versuchte auch einige Dinge an Sie, zu einem guten Preis, zu verkaufen. Ich habe natürlich erst einmal gezeigt welche wundervollen Sachen ich anzubieten habe. Die Händler waren sehr interessiert an meinen Waren. Ich habe anschließend die Verhandlungen abgebrochen um das Interesse und den Preis zu steigern. Danach habe ich noch einige Gebräue gekostet, die es in der Taverne gab und habe den Tag so ausklingen lassen.

Am nächsten Tag bin ich, nach einem merkwürdigen Traum, mit Kopfschmerzen aufgewacht. Ich träumte davon, dass die beiden unbekannten Reisenden, die schon am Vortag in der Taverne waren, in eine schutzlose Festung eingedrungen sind und alle Personen in dieser Festung getötet haben. Wachen, die zu jung oder zu alt waren für den Krieg der herrschte, die Priester, Kinder und Frauen wurden in meinem Traum von den beiden niedergestreckt. Anschließend haben Sie die Herrin vergiftet und verletzt. Sie haben sie gefoltert und verschleppt. So war es in meinem Traum.

Beim Frühstück habe ich mich mit den anderen Botschaftern unterhalten. Sie erzählten mir, dass sie einen ähnlichen Traum hatten. Ich dachte mir bereits, dass dies kein gutes Zeichen war. Aber keiner schenkte diesem großen Zufall seine Aufmerksamkeit.

Einer der beiden, derjenige mit weißer Rüstung, Armbrust, Schild und fast ohne Haare auf dem Kopf aber mit viel Haaren im Gesicht, befragte meinen Gefährten ständig nach unserer Gottheit und bedrängte ihn, ihn doch in unsere Kirche aufzunehmen. Das machte mich noch skeptischer.

Ich überzeugte unseren Freund und Verwalter von Legario, Mordac, mit uns zu einem Gebet unseren Gebetsplatz zu gehen. Auf dem Weg dorthin, sahen wir wie die beiden Fremden, wie Sie dabei waren, etwas Merkwürdiges durchzuführen. Als Sie uns bemerkten, ist der langhaarige, mit einem Sack über dem Kopf und Seil um den Hals plötzlich verschwunden. Der Andere lief sehr flink davon. Was wir erblickten, als wir an dem Ort angekommen waren wo sich die beiden aufgehalten hatten, lies uns kurze Zeit verstummen. Dort lag einer der Händler, tot auf dem Boden. Ein Kreis umgab ihn, wie man es von mächtigeren Zaubern kennt. Magie konnte ich dort keine feststellen. Ob es ein Opferungs- oder gar ein Blut Ritual war konnte ich nicht feststellen. Aber etwas Anderes möchte ich mir gar nicht vorstellen. Im schlimmsten Fall waren die beiden vielleicht sogar dabei gewesen, einen Untoten zu beschwören. Und das im unmittelbaren Umfeld von so vielen Botschaftern aus fast allen Reichen.

Da dies auch in nächster Nähe zu meinem Gebetsplatz geschehen war habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen für den verstorbenen ein letztes Gebet zu sprechen und Ama um Schutz zu bitten. Kurze Zeit Später begann das Wetter verrückt zu spielen. Wie gingen zügig zurück in die Taverne um die Einwohner zu warnen. Dort in der Nähe versteckten sich die beiden Mörder auch schon. Wir haben Sie zur Rede gestellt. Doch Sie leugneten alles und gaben vor von nichts zu Wissen. Auf einmal verschwand der langhaarige Mörder. Wir suchten die nähre Umgebung ab und doch fanden keinen der beiden. Anschließend roch es, wie an einem Lagerfeuer. Wir gingen zurück zur Taverne. Dort rauchte es bereits heftig. Die Flammen schlugen weit aus dem Gebäude heraus. Schnell versuchten wir das Feuer mit Wasser und Eis zu löschen. Zusätzlich schenkte uns Ama noch einen heftigen Regenschauer. Dank diesem Regenschauer konnten wir das Feuer noch löschen bevor es auf die anderen Gebäude überspringen konnte. Als sich der Rauch gelegt hatte, gingen wir hinein um nach Verletzten zu suchen. Doch was wir fanden waren nur noch die verkohlten Überreste von unzähligen Personen. Der letzte Regen stoppte und die Sonne kam hervor. Das ganze Gebäude rauchte noch einige Zeit obwohl das Feuer gelöscht war.

Wir sprachen ein Gebet für die getöteten und berieten uns. Es gab nur die Möglichkeit, dass die beiden das Feuer gelegt hatten um zu entkommen. Wir beschlossen, die beiden zu fangen, um Sie vor Gericht stellen zu können. Doch Sie waren sehr geschickt im Entkommen. So gestaltete sich das Vorhaben schwierig. Wir verteilten uns im Gelände um Sie besser finden zu können. Irgendwie habe ich den Anschluss an die Gruppe verloren und war plötzlich alleine. Doch nicht völlig alleine. Ich hörte plötzlich ein Geräusch hinter mir. Ich versuchte mich umzudrehen. Ich sah den Langhaarigen. Eine Sekunde späterspürte ich nur noch wie es heiß an meiner Kehle wurde. Ich brach zusammen und fiel zu Boden. Anschließend sah ich noch wie er mir seinen Dolch in meine Brust rammte. Ich spürte keinen Schmerz. Alles was ich fühlte war, dass mich eine Stimme rief. Ich bin mir sicher, dass es die Stimme meiner Göttin war. Sie entschied, dass es für mich noch wichtige Dinge auf Draskoria zu erledigen gibt und es noch nicht an der Zeit war in die nächste Welt überzuwechseln.

Ich erwachte gesund und um geben von Freunden. Sie hatten mich mit meinem Umhang bedeckt und haben mich an meinen Gebetsplatz gebracht. Sie waren völlig fassungslos darüber was passiert sei. Rolf erzählte mir, dass ich tot gewesen sei und Sie versucht hätten mich wiederzubeleben. Sie seien froh darüber, dass Sie erfolgreich mein Leben gerettet haben. Dabei war das doch ausschließlich der Wille Ama’s. Nur ein Gott kann das Leben wieder vollständig zurück in den Leichnam eines Verstorbenen zurückführen.

Alle, einschließlich mir, wirkten ausgesaugt und müde. Also reisten wir zügig weiter, sprachen jedoch kaum miteinander über das Wunder von Ama. Der prächtigsten Göttin in den bekannten Territorien.

Gelobt sei Ama, behütet seien Ihre Kinder.

Der wiedergeborene Priester,

Jolas Martok

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